Erste Schritte (1930-1950)
Im Alter von 16 Jahren begleitete Luis Monteagudo seinen Vater und andere Mitglieder der Vereinigung Amantes del Campo bei der Prospektion und Ausgrabung von Mara de Zapateira. Nach dem Besuch des Gymnasiums und der Kunstgewerbeschule in A Coruña arbeitete er bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs bei der Post. Nach Ende des Krieges kehrte er zur Post zurück und studierte gleichzeitig Geisteswissenschaften an der Universität von Santiago. Er unterrichtete zunächst in A Coruña und dann in Vigo, wo er Prospektions- und Ausgrabungsarbeiten durchführte, die zu seinen ersten Veröffentlichungen über die Felszeichnungen von Fregoselo und die für Castros [Festungen] typische Keramik durchführte. 1944 ging er als Stipendiat des Instituto Diego Velázquez de Arte y Arqueología [Institut für Kunst und Archäologie Diego Velázquez] nach Madrid. Zurück in Galicien lehrte er am Lehrstuhl für Prähistorie und spanische Geschichte des Altertums und führte 1947 die erste Ausgrabung der Festung Castro de Elviña durch. Im Jahr 1949 promovierte er mit seiner Dissertation Prehistoria de él NW. de España: Galicia en Ptolomeo [Prähistorie des Nordwestens Spaniens: Galicien bei Ptolemäus].
Als Kind begleitete er seinen Vater Manuel auf den zahlreichen pädagogischen Exkursionen des Vereins „Amantes del Campo“, der von Manuel Insua Santos gegründet worden war. Im Jahr 1935 nahm er an den Ausgrabungen teil, die dieser Verein in der prähistorischen Grabstätte von A Zapateira (A Coruña und Culleredo) durchführte. Wahrscheinlich waren es diese Erfahrungen, die ihn zu einem echten Globetrotter machten, so dass es wohl keinen Ort von allgemeiner Bedeutung in Galicien gibt, den er nicht besucht hat, ganz zu schweigen von seinen Reisen durch das restliche Europa.
Von 1930 bis 1936 besuchte er das Gymnasium Instituto Nacional de Enseñanza Media in A Coruña, und von 1935 bis 1937 kombinierte er seinen Besuch des Gymnasiums mit dem an der Kunstgewerbeschule Escuela de Artes y Oficios Artísticos in dieser Stadt. Im August 1937 begann er im Alter von 17 Jahren sein Berufsleben als „Hilfsbriefträger“ und später als „Postbrigadier“ bei der Post von A Coruña, bis er mit seinem Jahrgang (1938) auf nationaler Seite in das 11. Infanteriebataillon Zamora 29 eingezogen wurde. Er nahm am Bürgerkrieg teil und wurde zweimal verwundet. Als Kriegsinvalide trat er schließlich von April 1939 bis Dezember 1940 wieder in den Postdienst ein.
Von 1939 bis 1940 verband er seine Arbeit bei der Post mit dem Studium der Geisteswissenschaften (1. und 2. Intensivkurs im selben Jahr) an der Universität von Santiago de Compostela. In den Jahren 1940-1941 schloss er das dritte Studienjahr mit dem Schwerpunkt Klassische Philologie unter anderem bei Gonzalo Torrente Ballester ab und erhielt in allen Fächern eine Auszeichnung.
In den Jahren 1941-1942 schloss er das vierte Studienjahr ab und erwarb einen Abschluss in Geisteswissenschaften (Abteilung für Literaturwissenschaft, Fachrichtung klassische Philologie). Im selben Jahr wurde er zum Assistenten für praktischen Zeichenunterricht am Gymnasium Instituto Nacional de Enseñanza Media in A Coruña ernannt, das er selbst besucht hatte.
1942-1943 leitete er den Lateinunterricht am Gymnasium Instituto Nacional de Enseñanza Media in Vigo, wo er die Gelegenheit nutzte, seine erste Publikation „Petroglifo de Fregoselo (Vigo-Corujo)“ [Felszeichnung von Fregoselo (Vigo-Corujo)] im Archivo Español de Arqueología [Spanischen Archiv für Archäologie] zu veröffentlichen, und gleichzeitig führte er im Februar 1943 archäologische Untersuchungen in der Ría [fjordähnlichen Mündungsgebiet] von Vigo und eine Ausgrabung in Castro das Medoñas (Coruxo) [Festung der Grabstätten (Coruxo)] durch.
1943-1944 kehrte er in seine Heimatstadt A Coruña zurück, wo er Privatunterricht gab und an Akademien unterrichtete.
1944-1945 ging er als Stipendiat des Instituto Diego Velázquez de Arte y Arqueología [Instituts für Kunst und Archäologie Diego Velázquez] nach Madrid, wo er die Akten für die archäologische Datenbank Spaniens aufbereitete und diese Arbeit mit der Lehrtätigkeit am Colegio-Academia del Prado [Prado-Akademie] verband. Ende 1945 nahm er im Rahmen von Bauarbeiten in der Umgebung des Herkulesturms an der Ausgrabung verschiedener vorrömischer und römischer Fundstücke teil.
1946-1947 erneuerte er sein Stipendium am Institut Diego Velázquez und kehrte nach Galicien zurück. Er begann seine akademische Laufbahn an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Santiago als Assistent für praktischen Unterricht am Lehrstuhl für „Prehistoria e Historia de España de la Edad Antigua” [Prähistorie und Geschichte Spaniens im Altertum] und übernahm vorübergehend den Assistentenposten für „Historia Moderna y Contemporánea de España” [Moderne und zeitgenössische Geschichte Spaniens]. In dieser Zeit organisierte er das Museum der geisteswissenschaftlichen Fakultät neu und erweiterte es um die Sammlung von Federico Maciñeira. Gleichzeitig führte er mit den Studenten Exkursionen zu den Castros (Festungsanlagen) in der Umgebung von Santiago durch, wo er Vorlesungen unter freiem Himmel hielt und Ausgrabungen durchführte, bei denen er verschiedene archäologische Fundstücke ausgrub, die in das Fakultätsmuseum überführt wurden. 1947 erhielt er ein Stipendium des Instituts für galicische Studien „Padre Sarmiento“ und führte zu dieser Zeit seine erste Ausgrabung in der Festung Castro de Elviña in der Nähe von A Coruña durch.
Von 1947 bis 1948 war er erneut wissenschaftlicher Assistent am oben genannten Lehrstuhl und Stipendiat am Institut „Padre Sarmiento“. 1948 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Real Academia Galega [Königliche Galicischen Akademie] ernannt.
Im akademischen Jahr 1948-1949 kehrt er wieder nach Madrid zurück, um an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Zentraluniversität, der späteren Complutense-Universität, praktische Kurse in Archäologie zu geben und als Assistent von Professor Antonio García y Bellido universelle Prähistorie zu unterrichten. Am 25. Juni 1949 promoviert er an der Zentraluniversität von Madrid in Klassischer Philologie mit seiner herausragenden Dissertation Prehistoria del NW. de España: Galicia en Ptolomeo [Prähistorie des Nordwestens Spaniens: Galicien bei Ptolemäus], die von Antonio García y Bellido betreut wurde. Im selben Jahr erneuert er sein Stipendium am „Padre Sarmiento“ und führt eine kleine Ausgrabung zur Freilegung einer frühchristlichen Grabstätte in Coiro (A Laracha) durch, die er 1950 im Archivo Español de Arqueología [(Spanisches Archiv für Archäologie] veröffentlicht.
Zu diesem Zeitpunkt übersetzte und sprach Monteagudo bereits Italienisch, Portugiesisch, Französisch, Englisch, Deutsch und Neugriechisch sowie Spanisch und Galicisch. Er übersetzte Altgriechisch und Latein und hatte Auszeichnungen in Sanskrit und vergleichender Grammatik der indoeuropäischen Sprachen erhalten. Besondere Erwähnung verdient das Esperanto, das er von seinem Vater Manuel geerbt hatte, der in A Coruña der Wegbereiter dieser Sprache mit Anspruch auf universelle Geltung gewesen war.